Erster Heuler des Jahres 2014

Am 28. Mai wurde der erste Heuler des Sommers 2014 in Wilhelmshaven geborgen und zu uns in die Seehundstation nach Norddeich gebracht. Von seiner Patin wurde er auf den Namen „Malte“ getauft.
„Der kleine Heuler wurde mit einem Gewicht von 8 Kilogramm und einer Länge von 66 cm in Wilhelmshaven aufgefunden. Bei seinem Fund war er etwa fünf Tage alt und hatte noch sein weißes Embryonalfell, Lanugo genannt, das zeigt, dass es sich um eine Frühgeburt handelt“, erklärt Dr. Peter Lienau, Leiter der Seehundstation Nationalpark-Haus.
Malte wurde zunächst von den Mitarbeitern der Tierpflege erstversorgt und einige Tage in der Quarantänestation im Waloseum beobachtet. Mittlerweile konnte er in die Aufzuchtbecken-Anlage der Seehundstation „umziehen“! Er ist munter und schwimmt sehr gerne, konnte auch schon etwas an Gewicht zulegen!
Sehen Sie selbst, wie fit er schon aussieht:

Fünf mal pro Tag wird er hier von unseren Mitarbeitern mit Fischbrei und Elektrolyten gefüttert, bis er in einigen Wochen groß genug ist, um selbstständig ganze Fische zu fressen. Dann kann er ausgewildert werden und in seinen angestammten Lebensraum, die Nordsee, zurückkehren.
Seehunde werden in den Monaten Juni/Juli geboren. Sie werden von den Muttertieren an Land gesäugt und während der Nahrungssuche abgelegt. Ein am Strand liegendes Jungtier bedeutet daher nicht zwangsläufig, dass es sich um einen Heuler handelt, der seine Mutter verloren hat!
Sollten Sie in der Zeit zwischen Juni und Juli ein Jungtier am Strand finden, beachten Sie bitte aus Rücksichtnahme auf die Tiere folgende Verhaltensregeln:
1)     Abstand halten (300 m).
2)     Nicht anfassen.
3)     Fundort verlassen, damit die Mutter ggf. Kontakt zum Jungtier aufnehmen kann.
4)     Das Tier muss nicht bewacht werden!
5)     Im Notfall melden Sie den Fund der Seehundstation unter 04931-8919. Wir prüfen, ob es sich um einen Heuler handelt.