Sinnesorgane

Geruch
Im Wasser benötigen Seehunde keinen Geruchssinn. Da die Nase im Wasser ohnehin geschlossen bleibt, ist dieses Organ nur schwach ausgebildet. Trotzdem identifizieren sich Mutter und Kind über Ihren individuellen Geruch. Dies ist auch der Grund, warum ein aufgefundener Heuler niemals angefasst werden darf. Die Mutter würde so ihr Junges unter Umständen nicht wiedererkennen und verstoßen.

Augen
Die Augen des Seehunds sind perfekt an die Sichtverhältnisse unter Wasser angepasst. Eine dicke, flache Hornhaut schützt sie vor dem Salzwasser. Die runde Linse in dem kurzen Augapfel ist der Ausgangspunkt für gute Sicht unter den besonderen Brechungsverhältnissen des Wassers. Auch die Größe der Augen kann als Anpassung an die Dunkelheit der Unterwasserwelt gesehen werden.

Seehunde haben keinen Lidschlussreflex. Damit Ihre Augen an Land nicht austrocknen, produzieren Seehunde mehr Augenflüssigkeit. Bei Seehunden, die längere Zeit auf Sandbänken gelegen haben, sind daher die charakteristischen dunklen Augenringe erkennbar, die von der Augenfeuchtigkeit stammen.

Ohren
Eine Ohrmuschel, die ihn im Wasser nur abbremsen würde, fehlt dem Seehund. Die Ohröffnung kann mittels eines Muskels im Wasser geöffnet werden. Vermutlich entsprechen die Hörfähigkeiten von Seehunden an Land denen des Menschen, während sie unter Wasser besser hören dürften.

Tastsinn
An den Schnurrbarthaaren (Vibrissen) des Seehundes befinden sich zahlreiche Nervenenden. Durch die 10 bis 20 cm langen Haarstiele kann sich der Seehund im Wasser orientieren und auch kleinste Wasserströmungen und Erschütterungen registrieren. Im trüben Nordseewasser und bei Nacht eine wichtige Fähigkeit, die sogar blinden Seehunden den Fischfang ermöglichen würde.