Die Nordsee in 60 Metern Höhe

Für die Erhaltung von wildlebenden Brut- und Rastvogelarten hat der Bereich des Niedersächsischen Wattenmeers mit den angrenzenden Inseln, trotz seiner vergleichsweise geringen Fläche, eine hohe Bedeutung. Zahlreiche Vogelarten mit Millionen von Individuen rasten oder überwintern hier. Aber nur etwa 10 Prozent der Vögel des Wattenmeeres brüten auch an der Nordseeküste. Austernfischer, Möwen und Seeschwalben sind dafür bekannte Beispiele.

An der Nordsee brüten Vogelarten, die einen großen Teil ihres Lebens fliegend über dem Meer verbringen: Basstölpel und Eissturmvogel – exzellente Flieger mit langen, schlanken Schwingen für kraftsparendes Gleiten. Sie brüten an unzugänglichen Felsklippen, oft 60 m hoch wie auf Helgoland, ca. 70 km vor der Küste in der Deutschen Bucht. Der Lummenfelsen auf Helgoland ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und der einzige Brutplatz der Hochseevogelarten Trottellumme, Basstölpel, Eissturmvogel, Tordalk und Dreizehenmöwe in Deutschland.

Ziemlich spartanisch liegt das Gelege des Wanderfalken ohne Nistmaterial in Felsnischen. Illegale Verfolgung und die Giftwirkung von Pestiziden haben den eleganten Jäger, der die Beute im Sturzflug mit über 250 km/h schlägt, nahezu aussterben lassen. Alle Watvögel des Wattenmeeres passen in sein Beuteschema, so dass überwinternde Wanderfalken inzwischen wieder an der Küste zu sehen sind und sogar hier brüten.

Im Waloseum und auf Exkursionen regen wir zum Nachfragen und Erforschen an. Wir zeigen Wege auf, wie durch bewusstes Handeln der Schutz der Umwelt im Allgemeinen und die Erhaltung wildlebender Vogelarten im Besonderen unterstützt werden kann.