Verwandte Arten

Neben dem gemeinen Seehund gibt es einige andere Robbenarten, deren Lebensraum − zumindest zeitweise − das Wattenmeer ist. Vor allem die Kegelrobbe kann häufiger beobachtet werden. Robben wie Klappmütze, Ringelrobbe und Sattelrobbe gelten hingegen als Ausnahmeerscheinungen.

Die Kegelrobbe
Die Kegelrobbe hat sich an die Verhältnisse im Wattenmeer angepasst. Erwachsene Kegelrobben kennzeichnet eine gräuliche Fellfarbe, die sich nach Geschlecht unterscheidet. Die Weibchen sind hellgrau mit dunklen, die Männchen dunkelgrau mit hellen Flecken. Ein ausgewachsener Kegelrobbenbulle kann über 300 kg wiegen und erreicht eine Länge von zwei bis drei Metern. Sie übertreffen die Weibchen damit fast um das Doppelte.

Zurzeit existieren im Wattenmeer drei Gebiete, in denen ständig Kegelrobben nachgewiesen werden können: In Niedersachsen befindet das Gebiet westlich von Juist auf der Kachelotplate (maximal gezählte Anzahl am 8.12.2012 208 Tiere). Das zweite liegt bei Vlieland in den Niederlanden, das dritte in Schleswig-Holstein nahe Sylt.

Kegelrobben gebären, wie alle Robbenarten außer dem Seehund, im Winter. Während Seehunde noch im Mutterleib das Haarkleid wechseln, kommen Kegelrobben im langhaarigen weißen Embryonalfell (Lanugo) zur Welt. Das Embryonalhaar schützt zwar vor Kälte und Regen, doch wenn das Fell erst einmal nass geworden ist, isoliert es nicht mehr und Unterkühlung droht. Erst nach drei bis vier Wochen, wenn das Haarkleid gewechselt und die Speckschicht dick genug ist, trauen sich junge Kegelrobben ins Wasser. Daher gebären Kegelrobben an Stränden oder Dünen von Festland und Inseln oder auf Sandbänken, die auch bei Hochwasser nicht überspült werden.

Kegelrobben werden häufig mit Seehunden verwechselt, da beide Arten zum Teil miteinander vergesellschaftet vorkommen und aus der Ferne eine ähnliche Erscheinung haben. Charakteristisch für die Kegelrobbe ist ihr massiger, kegelförmiger Kopf. Im Vergleich zum Seehund besitzt sie eine längere, kantige Schnauze mit dazu fast parallelen Nasenschlitzen. Adulte Kegelrobben sind wesentlich größer als Seehunde.


Wissenschaftlicher Name:
Halichoerus grypus

Zuordnung:
Kegelrobben gehören zu denRaubtieren (Carnivora), Familie: Hundsrobben (Phocidae), Gattung: Halichoerus, Art: Kegelrobbe

Verbreitung:
In den subarktischen und temperierten Gewässern des nördlichen Nordatlantik, der Nordsee und der Ostsee.

Größe:
Weibchen: ca. 1.9 m
Männchen: ca. 2.3 m

Gewicht:
Weibchen: max. 200 kg
Männchen: max. 300 kg

Alterserwartung:
Wildnis: etwa 25 Jahre
In Gefangenschaft: etwa 35 – 40 Jahre

Ernährung:
Wie bei den Seehunden auch, ist das Nahrungsspektrum der Kegelrobben äußerst vielseitig. Der Schwerpunkt liegt auf jungen Schwarm- und Schulfischen, Tintenfischen und kleinen Polypen. In einzelnen Regionen fressen sie auch Hering, Scholle, Flunder oder Kabeljau.

Tauchleistungen:
In der Regel tauchen Kegelrobben bis zu einer Tiefe von 100 m. Eine trainierte Kegelrobbe ist jedoch auch schon bis zu 225 m tief getaucht.