Der Tauchvorgang

Seehunde bleiben normalerweise nur etwa 5 bis 6 Minuten unter Wasser. Sie können aber bis zu 30 Minuten tauchen und dabei Tiefen von 100-200 m erreichen. Dafür besitzt der Seehund einige erforderliche Merkmale: Während des Abtauchens schließen sich seine Nasenlöcher automatisch. Sie müssen nach dem Tauchgang aktiv geöffnet werden. Auch die Ohren werden geschlossen.

Um lange Tauchgänge unbeschadet zu überstehen, wird der Blutkreislauf des Seehundes durch Gefäßverengung verringert, so dass nur noch die wichtigsten Organe mit Sauerstoff versorgt werden. Der Seehund hat im Verhältnis zum Körpergewicht 70 % mehr Blut als der Mensch. Sein Blut ist zudem mit größeren roten Blutkörperchen ausgestattet. So kann er ungefähr doppelt so viel Sauerstoff binden wie ein Mensch. Der Herzschlag des Seehundes sinkt während des Tauchens auf unter 10 Schläge pro Minute (Normalfrequenz: 60 Schläge pro Minute). Das Blut wird langsamer durch den Körper gepumpt und deshalb der Sauerstoff auch nicht so schnell verbraucht.

Ein weiterer wichtiger Punkt für den Tauchgang ist der Temperaturhaushalt. Vor allem die Speckschicht, die bis zu 8 cm dick sein kann, schützt den Seehund vor Auskühlung, da das Fell des Seehundes, ist es erst einmal nass geworden, nicht mehr isoliert.