Kegelrobben-Heuler in der Seehundstation Norddeich

Die Geburtensaison der Kegelrobben ist auch in Niedersachsen in vollem Gange. Durch die schweren Stürme Christian und Xaver wurden in den letzten Wochen bereits die ersten Kegelrobben in der Seehundstation Nationalpark-Haus in Norddeich aufgenommen.
Das erste Jungtier, das von seinem Paten den passenden Namen „Xaver“ erhielt, wurde am 05.12. auf Wangerooge aufgefunden.

Im Gegensatz zu Seehunden bringen Kegelrobben ihre Jungen mitten im Winter zwischen Ende November und Januar zur Welt. Sie werden mit dem weißen Embryonalfell geboren, das Seehunde bereits im Mutterleib abwerfen. Das sogenannte Lanugo schützt die Tiere zwar vor der Kälte, ist jedoch nicht wasserdicht und somit zum schwimmen ungeeignet. Die ersten Lebenswochen verbringen Kegelrobben- Jungtiere deshalb an Land, wo sie von den Müttern gesäugt und während der Nahrungssuche abgelegt werden.
Ein am Strand liegendes Jungtier bedeutet daher nicht zwangsläufig, dass es sich um einen Heuler handelt, der seine Mutter veroren hat. Bitte halten Sie sich daher die Verhaltensregeln beim Fund eines Jungtieres :
1) Bewahren sie einen Abstand von 100 m, besser sind 300 m.
2) Fassen Sie das Tier bitte auf keinen Fall an!
3) Halten Sie andere Personen und Hunde fern, denn die Tiere benötigen dringend Ruhe.
4) Sollte das Tier offensichtlich verletzt sein, melden Sie den Fund der Seehundstation unter 04931-8919. Wir sorgen dafür, dass das Tier, falls es hilfsbedürftig sein sollte, professionell versorgt wird.
Neben den Kegelrobben-Heulern befinden sich zurzeit auch noch einige junge Seehunde in der Seehundstation Nationalpark-Haus. Sie wurden geschwächt oder krank von den ehrenamtlichen Wattenjagdaufsehern nach Norddeich gebracht.
Die Renovierungsarbeiten im Ausstellungsbereich der Seehundstation Nationalpark-Haus sind nun beinahe abgeschlossen. Besucher können die Tiere ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag wieder täglich aus der Nähe beobachten. „Wir freuen uns nun, viele interessierte Besucher in unserer frisch renovierten Ausstellung zu begrüßen und ihnen interessante Informationen über Kegelrobben, Seehunde und andere Bewohner des Wattenmeeres zu vermitteln“, so Stationsleiter Dr. Peter Lienau.