Elf Kegelrobben-Jungtiere in der Seehundstation

Auch in diesem Jahr haben wieder einige junge Kegelrobben in der Seehundstation Nationalpark-Haus in Norddeich ein vorübergehendes Zuhause gefunden. Aufgrund der Influenza-Epidemie in deren Folge viele Tiere im Wattenmeer verendet sind, wurden alle Kegelrobben-Heuler in der Quarantänestation im Waloseum zweifach auf eine mögliche Infektion mit dem Virus getestet. „Ein Test wurde sowohl direkt bei der Einlieferung, als auch sieben Tage nach dem Eintreffen durchgeführt, um ggf. die Inkubationszeit abzuwarten, und eine Gefährdung für die anderen Tiere auszuschließen. Alle Jungtiere wurden negativ getestet und konnten nach diesem Befund in die Seehundstation umziehen“ berichtet Stationsleiter Dr. Peter Lienau.
Kegelrobben Seehundstation Norddeich 2
Elf Kegelrobben-Jungtiere beherbergt die Station derzeit. Dass die Zahl der eingelieferten Tiere im Vergleich zu den letzten Jahren verhältnismäßig hoch ist, ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Zum einen ist die Zahl der Kegelrobben im Niedersächsischen Wattenmeer in den letzten Jahren angestiegen. Dadurch wurden insgesamt mehr Jungtiere geboren. Als weitere Faktoren kamen das stürmische Wetter während der Hauptgeburtenzeit und zusätzlich das starke Besucheraufkommen am Strand während der Weihnachtsferien hinzu. „Leider kommt es immer wieder vor, dass unbedarfte Strandbesucher sich den Jungtieren bis auf wenige Meter nähern und sie regelrecht belagern – oft über Stunden. Damit hat das Muttertier keine Chance, wieder zu seinem Jungtier zu gelangen“ berichtet Lienau. „Sehr häufig werden auch Hunde unangeleint am Strand laufengelassen – uns wurde von drei verschiedenen Fällen berichtet, in denen Hunde sich auf die Kegelrobben-Jungtiere gestürzt hätten!“
Die jungen Kegelrobben in freier Wildbahn befinden sich mittlerweile auf dem Weg in die Selbstständigkeit und benötigen – sofern Sie unverletzt sind – keine Hilfe mehr. Sollten Sie am Strand ein Jungtier sehen, ist es aus Rücksichtnahme auf das Tier wichtig, folgende Verhaltensregeln zu beachten:

  • Halten sie einen Abstand von 300 m.
  • Fassen Sie das Tier bitte auf keinen Fall an und halten Sie auch Ihren Hund fern!
  • Verlassen Sie den Fundort, denn die Tiere benötigen dringend Ruhe.
  • Melden Sie den Fund nur der Seehundstation unter 04931-97 333 0, wenn das Tier hilfebedürftig ist.